Florian Frerichs - Regie
Jacob (Nikolai Kinski) wird von Mizzi (Nora Islei) verführt
Clubnacht mit Sharon Brauner
Alle Bilder © Warnuts Entertainment
„Traumnovelle“ ist ein Erotik-Großstadt-Thriller, sehr nah am Text von Arthur Schnitzlers gleichnamigen Werk, verwoben mit Motiven – und reflexiven Tagträumen – aus Verdis Oper „Un ballo in maschera“.
Vorverkauf für den 18.1 ab sofort - hier
Zum Film:
Nikolai Kinski und Laurine Price verkörpern das bürgerliche Ehepaar Jacob und Amelia. Als Jacob von seiner Frau erfährt, dass in ihren heimlichen sexuellen Träumen ein fremder Mann eine Rolle spielte, will er sein eigenes sexuelles Verlangen erforschen. Eine bürgerliche Fassade voller Einengung und unterdrückter Sehnsüchte bricht in dieser Nacht zusammen.
Die Stadt Berlin mit ihren widersprüchlichen Gesichtern zwischen Prunk und Zerfall, zwischen Liebenswürdigkeit und Ekel, mit ihrer morbiden Vitalität und dem ständigen Versprechen auf Neuanfang, ist neben den dazu passenden Protagonisten ein umrahmender Charakter der Erzählung. „Traumnovelle“ ist ein visuell berauschender, erotischer und dramaturgisch packender Zugriff auf die verunsicherte Natur des zivilisierten Menschen in einer über-urbanisierten Welt – eine Alptraumnovelle, aus der ein neuer Tag ersteht.
REGIEKOMMENTAR
„Traumnovelle“ ist ein Genremix aus Komödie, Erotik, Horror und Thriller. Der sexuell aufgeladene Neo-Noir-Thriller fesselt den Zuschauer mit einer Welt voller Träume und Fantasien, regt aber auch zur kritischen Reflexion über moralische Abgründe an. Die im Hier und Jetzt angesiedelte Handlung erhält durch die ästhetisierende Umsetzung den Anschein einer parallelen Realität, die teilweise an einen Science-Fiction-Film erinnert.
Berlin ist der ideale Schauplatz für diese moderne „Traumnovelle“. Die Stadt bietet mit ihren Kontrasten zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Glanz und Schmutz zahlreiche
filmische Möglichkeiten. Die skurrilen Figuren im fiebrigen Technobeat der Stadt sind der ideale Ausgangspunkt für die Reise der Hauptfigur Jakob. Die Altbauten seiner kleinen Welt im gutbürgerlichen Charlottenburg kontrastieren mit den
undurchsichtigen Hochhäusern der neuen City und spiegeln die Zerrissenheit seines Charakters wider.
Jakobs Reise durch menschliche und urbane Abgründe führt ihn jedoch am Ende dorthin zurück, wo er begonnen hat - als veränderter, durch Erfahrung geläuterter Mensch. Er erkennt, dass keine der Optionen,
die sich ihm bieten, besser ist als seine eigene Frau, die er wirklich liebt.
Das Erschaffen von Welten steht im Mittelpunkt meiner Arbeit. Bildende Kunst soll das Publikum in unbekannte Welten entführen, um eine Verbindung zwischen Werk und Betrachter herzustellen. Ein Film
wird daher nur dann ein kommerzieller und künstlerischer Erfolg, wenn er aktiv mit seinem Publikum kommuniziert und es in seinen Bann zieht.
Dies muss auf allen Ebenen geschehen - durch Dramaturgie, Charaktere, Visualisierung und Musik. Form und Inhalt müssen immer zusammenspielen. Lange Kamerafahrten und wechselnde Farbpaletten sind Beispiele für Mittel, die ich
einsetze, um Charakterentwicklungen und emotionale Zustände zu vermitteln.
Dieses Prinzip haben mein Team und ich in unserer Interpretation von Schnitzlers Traumnovelle auf die Spitze getrieben. Wir hoffen, dass es dem Publikum gefällt.
Nachtigall (Bruno Eyron) erzählt Jacob (Nikolai Kinski) von geheimen Orgien